Die ungelegten Eier der Breminale

■ Der Traditionsparty fehlen 50 000 Mark, aber die BMG-Töpfe sind schon ausgebucht

Die Traditionsparty Breminale steckt in Geldnöten: 50 000 Mark fehlen, die nicht durch Sponsoren aufgefangen werden. „Wir könnten das Programm zurückstutzen, wie auf das Niveau Mitte der neunziger Jahre. Dann müssten wir aber die kulturellen Angebote runterschrauben“, ist die düstere Prognose des Breminale-Betreibers Rolf Hesener.

In den letzten Jahren hatte die Bremer Marketing Gesellschaft (BMG) 150.000 beziehungsweise 120.000 Mark investiert, dieses Jahr sollen 100.000 Mark reichen. Kurzfristig stellt sich jetzt heraus, dass – aus Sicht der Betreiber – 50 Prozent mehr Geld nötig ist. Initiator Hesener zeigt durchaus Verständnis für die Zurückhaltung der BMG: „Die haben uns in den letzten Jahren wirklich geholfen und unsere Probleme sind jetzt keine strategische Sache, die wir benutzen, um Geld zu schinden.“

Auch die BMG gibt sich verhandlungsbereit, selbst wenn sie den Organisatoren der Breminale keine großen Hoffnungen machen will, denn „unser Antragsvolumen ist verbucht. Wir planen schon die Investitionen für das nächste Jahr“, sagt BMG-Vertreter Klaus Sondergeld. Einziger Lichtblick für die Breminale ist die Sitzung des Vergabeausschusses am kommenden Freitag – ob dabei allerdings etwas für die Breminale herausspringt ist ein ungelegtes Ei.

In ihrer Not haben sich die Betreiber auch an die Fraktionen gewandt. Mehr als warme Worte haben sie von dort aber bisher nicht zurückbekommen. Die Grüne Helga Trüpel möchte vor allem die BMG stärker in die Verantwortung nehmen: „Dann muss die BMG eben zum Wirtschaftssenator gehen. Es kann mir doch niemand weismachen, dass es nicht möglich ist, läppische 50 000 Mark aufzutreiben, wenn man wirklich will.“

Die SPD urteilt vorsichtiger. Man müsse gucken, ob es einen Topf gibt und ob es sich lohne, zu investieren. Die Veranstalter hätten andererseits auch genug Zeit gehabt, ihre Probleme zu „sortieren“. Man lasse sich außerdem nicht erpressen. Schließlich „kann es nicht nach dem Motto gehen ,Friss oder stirb'“, so Sprecher Werner Alfke.

In diesem Jahr sei es sehr schwierig, zusätzliche Mittel zu mobilisieren, meint auch Jens Eckhoff (CDU). Die Zuschusshöhen für solche Veranstaltungen sollten ohnehin sinken. Den Veranstaltern sei das Prozedere bekannt. Eckhoffs Fazit: „Es ist keine Maßnahme der Politik, die Breminale sterben zu lassen – es ist die Entscheidung der Veranstalter, die Breminale nicht mit einem Zuschuss von 100 000 Mark stattfinden zu lassen.“

juka