: Die sittliche Gefahr des Tanzes
FULDA taz ■ Schon lange warnen wir vor den Gefahren des Karnevals. Da hat es uns sehr gefreut, dass einer zumindest ganz auf unserer Seite ist. Ein tapferer Leserbriefschreiber der Fuldaer Zeitung (24. 2. 2001), der sich Sorgen um „Sitte und Moral“ im Fasching macht und dem wir hier gern ein größeres Forum einräumen, als er es in der Bischofsstadt Fulda besitzt. Das Wort hat Herr Alois Schnell: „Schon die Kleidung der Gardemädchen ist in der Regel herausfordernd und schamlos ... Schuld haben diejenigen, die sie auftreten lassen, und diejenigen, die ihnen Beifall spenden, mitunter stürmisch und tosend. Auch grau melierte Herren stehen da nicht zurück ...
Generell ist Tanz fraglich und problematisch. Mit einem Tanz hat Salome den König Herodes betört und die Enthauptung Johannes des Täufers mitverursacht. Die sittliche Gefahr des Tanzes hatte besonders der heilige Pfarrer von Ars erkannt: ‚Der Tanz‘, so sagt er, ‚ist der Strick, womit der Teufel die Seelen in die Hölle zieht‘. So hat er Musikanten dafür bezahlt, dass sie nicht zum Tanz aufspielten. Dafür hatte dieser ‚Märtyrer des Beichtstuhls‘ seine Gründe.“
Wie auch wir Gründe haben, Alois Schnell nicht in den Beichtstuhl zu verweisen, sondern ihm zu danken, dafür dass er uns die teuflischen Augen geöffnet hat.
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