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Thema vor Augen

■ Der Verband selbständiger Ökologen kritisiert Abarbeitung von EU-Vorgaben

Der Verband selbständiger Ökologen (VSÖ) hat bei einer Tagung die Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union (FFH) kritisiert. Die Meldung der Schutzgebiete hinke dem Zeitplan um sieben Jahre hinterher. Schützenswerte Arten und Biotope würden nicht systematisch erfasst, so dass die Entwicklung von FFH-Gebieten nur schwer zu bewerten sei und der Naturschutz nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit genieße. Die Ökologen konferierten in Blankenese gegenüber vom Mühlenberger Loch und hatten ihr Thema somit direkt vor Augen.

„Wir sind jetzt auf dem Stand von 1994“, kritisierte Michael Dembinski vom VSÖ die zögerliche Abarbeitung der EU-Vorgaben. Bereits 1994 hätten die FFH-Gebiete nach Brüssel gemeldet werden sollen. Bis heute seien nicht einmal alle Gebiete angemeldet, die dafür in Frage kommen. Dementsprechend seien die Mitgliedstaaten auch mit den Berichten über den Zustand der Schutzgebiete des europäischen Netzes Natura 2000 im Verzug. Hamburg muss den ers-ten großen Bericht nach Angaben der Umweltbehörde 2006 liefern. Sie will versuchen, zu diesem Zweck mehr Geld für ihren Haushalt einzuwerben.

Der VSÖ hält fundierte regelmäßige Berichte für eine Voraussetzung dafür, dass Ausgleichsmaßnahmen für schwere Eingriffe verwirklicht werden. „Nur 40 Prozent der gesetzlich geforderten Ausgleichsmaßnahmen werden durchgeführt in Deutschland“, warnte Dembinski. Gernot Knödler

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