piwik no script img

Vom Knast in die Psychiatrie

Ein Somalier, der wochenlang in der Justizvollzugsanstalt Tegel festgebunden wurde, ist jetzt in die Karl-Bonhoeffer-Nervenklink verlegt worden. Der 47-Jährige war seit Dezember 2000 in seiner Zelle am Fuß gefesselt gewesen, weil er als „fanatischer Vollzugsstörer“ galt. Dies war in einem psychiatrischen Gutachten so festgestellt worden. Die Fixierung sollte den Häftling daran hindern, an der Zellentür Krach zu schlagen. Nach Angaben von Justizsprecher Karsten Ziegler wurde der Mann vor zwei Wochen verlegt, nachdem ihm in einem neuerlichen psychiatrischen Gutachten Haftunfähigkeit bescheinigt wurde. In der Psychiatrie verhalte sich der Mann unauffällig. Der Somalier hat in Tegel eine zehnmonatige Haftstrafe wegen Betrugs verbüßt. Gegen die Fesselung hatten Grüne, PDS und SPD protestiert. Auch amnesty international hatte sich zu Wort gemeldet. TAZ

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen