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veranstaltung

Interreligiöser Dialog

Vor knapp einem Jahr eröffnete die taz die Debatte über Ziele und Inhalte des interreligiösen Dialogs. In seinem Beitrag „Flirt mit den Islamisten“ (6. 5. 2000) kritisierte Eberhard Seidel die Dialogpraxis. Sein Vorwurf: Im Windschatten der notwendigen Diskussion über die künftige Stellung des Islam in Deutschland bietet vor allem die Heinrich-Böll-Stiftung Vertretern des politischen Islam ein breites Forum, ohne dass deren politische Strategie thematisiert wird beziehungsweise deren Kritiker zu Wort kommen.

In seiner Erwiderung (29. 5.) bezeichnete Thomas Hartmann, Organisator von Dialogveranstaltungen, die Kritik als „Entlarvungsstrategie“, die alle Muslime unter Rechtfertigungsdruck gegenüber dem Fundamentalismusverdacht setze. Hartmann verwies darauf, dass die islamische Szene eine dynamische sei und die Vertreter des politischen Islam sich in den letzten Jahren nicht zuletzt dank der Dialoge auf die deutsche Gesellschaft zubewegt hätten.

Die Marburger Religionswissenschaftlerin Ursula Spuler-Stegemann (8. 6.) bezeichnete Hartmanns Position als blauäugig, da sich von außen weder Ideologien noch Strukturen islamistischer Organisationen aufbrechen ließen.

Micha Brumlik (17. 6.) wiederum behauptete, dass ein inverstigativjournalistischer Blick auf die Organisationen der Muslime alles verkenne und diesen von vornherein Lernprozesse abspreche.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Institut für Interdisziplinäre Gewaltforschung aus Bielefeld haben die taz-Debatte aufgegriffen und veranstalten am 23. und 24. März eine Fachtagung „Interkultureller und Interreligiöser Dialog in der Diskussion. Ziele, Inhalte, Formen – Ein Problemaufriss“.

Neben den genannten Autoren werden unter anderem Ahmet Senyurt, Thomas Meyer und Wilhelm Heitmeyer referieren.Veranstaltungsort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastr. 17, 10785 Berlin,Tel. (0 30) 26 93 56

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