piwik no script img

Schuldenlast erdrückt die Kliniken

Neue Krankenhausgesellschaft „Net-Ge“ steht am Rande der Pleite. Grundstücksverkäufe schaffen keinen Ausgleich

Die erst im Januar gegründete zentrale Berliner Krankenhausgesellschaft „Net-Ge“ steht offenbar am Rande der Pleite. Nach Berichten des Unternehmens droht „Net-Ge“ im August die Zahlungsunfähigkeit, da bis dahin die verfügbare Kreditlinie über 400 Millionen Mark ausgeschöpft sein wird. In der Gesellschaft waren zehn städtische Kliniken mit insgesamt 16.000 Mitarbeitern zusammengeführt worden.

Bereits die Konstruktion der Krankenhausgesellschaft barg erhebliche finanzielle Risiken, weil der „Net-Ge“ Altschulden der Krankenhäuser in Höhe von 220 Millionen Mark vom Senat aufgebürdet wurden. Diese Last sollte durch die Übertragung nicht betriebsnotwendiger Grundstücke abgefedert werden. Berechnungen der Gesundheitsverwaltung gingen davon aus, dass die „Net-Ge“ in diesem Jahr 80 Millionen Mark aus Grundstücksverkäufen realisieren könnte, mittelfristig weitere 120 Millionen Mark. Fachleute halten diese Zahlen für unrealistisch.

Aller Wahrscheinlichkeit nach werde auch eine zweite Säule für die Schuldensenkung nicht tragen – der Abbau von 750 Stellen in diesem Jahr. Bernd Köppl, grüner Gesundheitsexperte, kritisierte das „dilettantische“ Vorgehen des Senats bei der großen Klinikprivatisierung, die nun offensichtlich vor dem Konkurs stehe, so Köppl. ROLA

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen