: Ein Lager reicht
■ Kiel kritisch bei Atomzwischenlagern
Ein atomares Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Schleswig-Holstein ist nach Auffassung der rot-grünen Kieler Landesregierung genug. Energieminis-ter Claus Möller (SPD) und sein grüner Staatssekretär Wilfried Voigt erläuterten gestern einen Kabinetts-Beschluss, der ein gemeinsames Lager für die AKWs Brokdorf und Brunsbüttel vorsieht. Bei einer Entfernung von nur acht Kilometern zwischen beiden Meilern „tut es eines auch“, findet Möller.
Zudem sei das von den Betreibern Eon und HEW beantragte Brunsbütteler Lager fünfmal größer als nötig geplant und „völlig überdimensioniert“. Ein weiteres Projekt beim Reaktor Krümmel wird abgelehnt. Die Ablehnung begründete Möller vor allem damit, dass zu viele und zu große Lager „den Blick auf die Notwendigkeit verstellen, frühestmöglich ein geeignetes Endlager zu schaffen“. Zudem wünscht das Energieminis-terium, das zugleich Atomaufsichtsbehörde des Landes ist, zahlreiche technische Verschärfungen am Konzept der Betreiber.
Skeptisch äußerte sich Möller über ein Endlager in Gorleben. Es gebe erhebliche Zweifel, ob die Salzstöcke dafür geeignet sind. Weil Gorleben für den Atomausstieg jedoch als Zwischenlager jetzt unbedingt gebraucht werde, sollten die Gegner der Castor-Transporte ihren Protest aber aufgeben. smv
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