: weltkulturerbe in sichuan
Buddha Lingyun
Der Buddha Lingyun in der südchinesischen Provinz Sichuan ist 1.200 Jahre alt. Er wurde in einem Zeitraum von neunzig Jahren errichtet, zwischen 713 und 803. Mit 71 Meter Höhe ist er der größte sitzende Buddha der Welt. Wie die zerstörten Statuen in Afghanistan gehört auch er zum Weltkulturerbe. Das lässt ihn alle paar Jahre in den Genuss einer Inspektion von Experten der Vereinten Nationen kommen. Doch weder die UN-Inspektoren noch ihre vor Ort tätigen Weltbank-Kollegen äußerten bislang ernsthafte Bedenken über den Zustand der Statue. Deren Leiden wird heute vielmehr von chinesischen Denkmalschutzexperten beschworen, die jedoch bei ihren eigenen Regierungsbehörden kein Gehör finden.
Durch das abgelegene Sichuan kamen zwar vor eineinhalb Jahrtausenden die Buddhisten von Indien nach China. Doch heute liegt es eher am Rande der internationalen Reiserouten. Die Besucher, die der Buddha gleichwohl in Millionenzahl anzieht, sind deshalb fast nur Chinesen.
Das Denkmalmanagement vor Ort ist entsprechend einfach und anspruchslos: Tourismus ist hier noch ein neues, wenig erprobtes Geschäft. An buddhistische Tempelruhe ist nicht zu denken. Sie wird auch gar nicht erwünscht. Viel wichtiger ist das Erinnerungsfoto vor den Füßen des Riesen. Früher durfte man dazu auf die Zehen klettern. Das ist jetzt verboten.
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