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Mane ist zufrieden

Nach dem 5:1 über Kaiserslautern steht Alaves mit eineinhalb Beinen im Finale um den Uefa-Cup

MADRID taz ■ Trainer Andreas Brehme war voll des Lobes: „Eine starke und kompakte Mannschaft“ hatte er im Uefa-Cup-Halbfinale gesehen. Allerdings schwärmte er nicht von seinem FC Kaiserslautern, sondern vom Gegner, dem spanischen Club Deportivo Alaves. 5:1 besiegte die Elf in der baskischen Hauptstadt Vitoria die Jungs von Brehme.

Mit „einer Schießbudenfigur, die nur darauf wartete, umgeschossen zu werden“, verglich am Tag danach die größte spanische Tageszeitung El Pais die Pfälzer und zitierte amüsiert deren Spitznamen: „Die Roten Teufel“.

„Es muss schon ein Wunder geschehen, damit wir noch ins Endspiel kommen“, war sich auch Brehme der Folgen der unverzeihlich erbärmlichen Leistung seiner Mannen bewusst. Ohne Biss und ohne Koordination eliminierten sich die Pfälzer regelrecht selbst. Sie saßen das Spiel förmlich ab und boten Minimalfußball, der nicht einmal zum Verteidigen ausreichte.

Wohl auch deshalb versuchte Brehme im Nachhinein die Niederlage weder mit dem Fehlen von Youri Djorkaeff noch mit der schwachen Leistung des norwegischen Schiedsrichters Rune Pederson zu entschuldigen. Alaves hätte zweifelsohne auch ohne die zweifelhaften Elfmeter den Sieg davongetragen. „Die einzige Mannschaft, die gewinnen wollte, waren wir“, urteilte später zufrieden der Trainer der Basken, José Manuel Esnal, der auf dem Platz und in der Presse von allen nur noch „Mane“ genannt wird.

Sein „Club der Namenlosen“ ist mittlerweile die spanische Hoffnung in Europa: CD Alaves und nicht der andere Halbfinalteilnehmer, der große und so ruhmreiche FC Barcelona, zierte gestern die Titelblätter der Sportpresse. Denn das Match der hoch dotierten Katalanen gegen Liverpool wurde zur echten Nullnummer: Es gab weder Tore noch zwingende Torchancen. Und während Barcelona nun mit gutem Grund ängstlich dem Rückspiel in Liverpool entgegensieht, hat Alaves mit dem 5:1 gegen Kaiserslautern die Fahrkarte zum Endspiel in Dortmund schon so gut wie in der Tasche.

Gute Verteidigung, schnelle Konter, bei Alaves lief auch gegen Lautern einmal mehr alles wie nach Plan. Die Mannschaft konnte dabei selbst auf ihren Stürmer Javi Moreno verzichten. Der Ballartist aus Valencia, den Mane in der dritten Liga entdeckt hatte, hätte gerne gespielt, doch der im Länderspiel verstauchte Knöchel des Torschützenkönigs der spanischen Liga machte nicht mit. Was nicht weiter schlimm war: Jordi Cruyff übernahm den Job – und lief zu Bestform auf.

Alaves Trainer Esnal verlangt von seinen Spielern aber auch weiterhin, „die Euphorie mit Ernsthaftigkeit aufzuwiegen“. Er will von verfrühtem Jubel nichts wissen. Und das, obwohl seine Mannschaft mit eineinhalb Beinen im Endspiel steht und in Uefa-Cup wie Liga auswärts noch nie ein entscheidendes Spiel verloren hat. RAINER WANDLER

CD Alaves: Herrera - Contra, Eggen, Tellez, Geli - Desio, Tomic, Pablo (60. Astudillo), Begona - Jordi Cruyff (72. Karmona) - Alonso (78. Magno) 1. FC Kaiserslautern: Georg Koch - Basler - Harry Koch, Ramzy - Pettersson (46. Domingues), Ratinho, Hristow, Grammozis, Strasser - Klose, Lokvenc (69. Marschall) Zuschauer: 17.000; Tore: 1:0 Contra (20./Foulelfmeter), 2:0 Contra (31./Foulelfmeter), 3:0 Jordi Cruyff (40.), 4:0 Alonso (58./Foulelfmeter), 4:1 Harry Koch (68./Foulelfmeter), 5:1 Magno (82.)

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