piwik no script img

Kommission soll Serben versöhnen

BELGRAD afp ■ Der jugoslawische Präsident Vojislav Koštunica will mit einer Wahrheits- und Versöhnungskommission nach südafrikanischem Vorbild die Regierungszeit seines Vorgängers Slobodan Milošević aufarbeiten. Die Kommission solle die Kriege des gestürzten Präsidenten auf dem Balkan untersuchen, sagte ein Sprecher Koštunicas. Das Gremium soll allen Bürgern die Möglichkeit bieten, von ihren Erfahrungen während der Kriege zu berichten. Die Arbeit könne schon Ende April aufgenommen werden. Koštunica wiederholte derweil seinen Vorwurf, das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag übe „selektive Justiz“ aus, weil nur Serbenführer angeklagt seien. Deshalb werde er einer Auslieferung seines Vorgängers Milošević nicht zustimmen. Milošević ist in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Kosovo angeklagt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen