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chronik

Aufstieg und Unterdrückung von Falun Gong

7. Juli 1952: Offizieller Geburtstermin von Li Hongzhi unter dem Namen Li Lai in Gongzhuling in der nordostchinesischen Provinz Jilin. Laut Autobiografie wurde er aber am 13. Mai 1951 geboren, dem Geburtstag des Buddha Shakyamuni.

1959: Als Achtjähriger sieht Li angeblich die späteren Falun-Gong-Grundprinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ in seinen Augenwinkeln und erwirbt sich übernatürliche Kräfte.

1984: Li beginnt mit der „Schaffung“ von Falun Gong.

Mai 1992: Li gibt seinen Beamtenjob in Changchun auf und gründet Falun Gong.

1996: Chinas Behörden stufen Falun Gong erstmals als „gefährliche Sekte“ ein.

1998: Li Hongzhi zieht in die USA, wo er heute in New York lebt.

4. April 1999: In der Stadt Tianjin kritisiert Professor He Zuoxiu in einem Artikel Falun Gong.

23. April 1999: Tianjins Polizei geht gegen Falun-Gong-Anhänger vor, die gegen He Zuoxius Artikel demonstrieren.

25. April 1999: 10.000 Falun-Gong-Anhänger demonstrieren friedlich im Pekinger Regierungsviertel gegen das Verhalten der Polizei in Tianjin. Premier Zhu Rongji empfängt Demonstranten.

20. Juli 1999: Landesweite Demonstrationen von Falun Gong-Anhängern.

21. Juli 1999: Verhaftung von 70 Falun-Gong-Führern, Haftbefehl gegen Li Hongzhi.

22. Juli 1999: Chinas Regierung verbietet Falun Gong. Beginn von Massenverhaftungen und Internierung in Stadien.

Ende Oktober 1999: Der Volkskongress verabschiedet ein neues Strafgesetz, das die Verfolgung von Falun Gong legitimiert.

26. Dezember 1999: Vier Falun-Gong-Führer, darunter hochrangige KP-Kader, werden zu Haftstrafen von 7 bis 18 Jahren verurteilt.

25. April 2000: Am Jahrestag der Demonstration im Pekinger Regierungsviertel werden auf dem Tiananmen-Platz etwa 100 demonstrierende Anhänger verhaftet.

22. Juli 2000: Am Jahrestag des Verbots von Falun Gong werden mehrere hundert demonstrierende Anhänger festgenommen.

1. Oktober 2000: Am Nationalfeiertag werden fast tausend Anhänger bei Protesten auf dem Tiananmen-Platz verhaftet.

23. Januar 2001: Auf dem Tiananmen zünden sich zum chinesischen Neujahrsfest fünf mutmaßliche Falun-Gong-Anhänger selbst an, zwei sterben. Die Regierung nutzt dies für eine Propagandaoffensive. Falun Gong bestreitet, dass die Selbstmörder Anhänger gewesen seien.

HAN

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