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Proteste gegen Atommülltransporte

Vom Widerstand kaum gebremst, rollen Atomtransporte wieder nach Frankreich. Polizei riegelt Schienen im Südwesten weiträumig ab. Trittin lehnt Rücktransport des Mülls an die AKWs ab: Keine Entlastung für Gorleben

BERLIN afp/taz ■ Begleitet von Protesten, aber ungehindert sind gestern nach dreijähriger Unterbrechung wieder die ersten deutschen Atomtransporte aus Biblis, Philippsburg und Grafenrheinfeld zur Wiederaufbereitung Richtung Frankreich gerollt. In Philippsburg kesselte die Polizei 250 Demonstranten ein und stoppte sieben Mitglieder von „Robin Wood“, die verkleidet als Bahn-Mitarbeiter versucht hatten, mit frisch angerührtem Zement zu den Gleisen zu gelangen. Man habe aus dem Wendland gelernt, erklärte die Polizei. Demonstranten wurden „konsequent in Gewahrsam genommen“, die Bahnstrecke streng bewacht. Proteste gab es auch im bayerischen Gochsheim und in der Nähe von Würzburg, wo sich Greenpeace-Aktivisten an Gleise und einen Waggon ketteten.

Derweil wies Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) die Forderung von Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) zurück, deutschen Atommüll aus La Hague nicht nur nach Gorleben, sondern in die geplanten Zwischenlager an den Atomkraftwerken zu transportieren. Dann könnten sich Genehmigungen für die Zwischenlager verzögern und „mehr und nicht weniger Müll“ nach Gorleben kommen, so Trittin.

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