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Familientag mit örtlichen Niederschlägen

Der Ostersonntag

Michael Landon wurde als Little Joe zur festen Größe unserer Fernseherinnerungen. Als einziger der Cartwright-Brüder hatte er auch nach Einstellung der Westernserie „Bonanza“ Erfolg, unter anderem mit der Prärie-Seifenoper „Unsere kleine Farm“ (12.40 Uhr, Kabel 1), in der glückstrahlende Darsteller ein harmonisches Familienleben vorgaukelten. Wie es bei Landons privat zuging, lüftet der Fernsehfilm „Schatten des Ruhms – Die Michael-Landon-Story“ (14.05 Uhr, Vox), der von Michael Landon jr. inszeniert wurde und unter anderem den Familienstreit über des Vaters neue Frau in die Öffentlichkeit trägt.

Der führende Schutzengel des heutigen Festtags ist ohne Zweifel Bruce Willis. In „North – Eltern, nein danke!“ (12 Uhr, RTL 2) hat er ein Auge auf den mehr- oder minderjährigen Elijah Wood, der bei seinen Erzeugern chronische Ignoranz diagnostiziert und darum nach neuen Erziehungsberechtigten Ausschau hält. Weil er ein himmlischer Gesandter ist, tritt Willis in verschiedenen Verkleidungen auf, darunter, passend zum Tage, ein plüschiges Hasenkostüm.

Abends dann tauscht Bruce wegen „Armageddon“ (20.15 Uhr, RTL) den hochohrigen Kampfanzug gegen druckfeste Kleidung, denn er muss hinaus in den Weltraum, einen aufdringlichen Asteroiden sprengen. Weil aber Willis kein Jude ist, darf man ihn seither einen All-Goi nennen. Auch Tiefgründler vermögen sich am Film zu delektieren, indem sie beispielsweise darüber reflektieren, ob einem Psychologen mit der Physiognomie Udo Kiers überhaupt über den Weg zu trauen ist.

Einer von Willis’ Teilhabern ist Billy Bob Thornton, der uns noch einmal in „Mit aller Macht(22.25 Uhr, ARD) begegnet. Und wenn John Travolta in dieser Politsatire Stanton heißt und seinerseits den US-Präsidenten mimt, dann ist nicht schwer zu erraten, wer diesmal Pate gestanden hat.

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