piwik no script img

Kampfhunde mit Chips

■ Innensenator Schulte legt Gesetzesentwurf vor

Die im Eiltempo erlassenen Eilverordnungen des vergangenen Sommers in Sachen Kampfhunde sind Makulatur: Gestern beschloss die Innendeputation einstimmig einen Gesetzesentwurf zum Schutz vor so genannten „Kampfhunden“, der sehr viel gemäßigter ist, als die drastischen Verordnungen, die erlassen wurden, nachdem im Frühjahr 2000 in Hamburg ein kleiner Junge von zwei Hunden totgebissen worden war.

Auf der Liste der „gefährlichen Hunde“, für die Maulkorb- und Leinenzwang gilt, stehen in dem Entwurf nicht mehr elf, sondern nur noch vier Rassen: Pitbulls, Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Stafford-shire Bullterrier sowie Kreuzungen. Alle Tiere dieser Rassen sowie Hunde, die aufgefallen sind und individuell als gefährlich gelten, müssen mit einem Mikrochip markiert werden. Außerdem ist für sie eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Schließlich sollen künftig Ausnahmen möglich sein: Alle diese Tiere können einen Wesenstest absolvieren und von Maulkorb- und Leinenzwang befreit werden.

„Nichts anderes hatten wir gefordert“, so Matthias Güldner von den Grünen, „wir begrüßen, dass Senator Schulte mit dem Gesetz jetzt die Fehler der mit heißer Nadel gestrickten Eilverordnung korrigiert.“ sgi

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen