piwik no script img

Großflughafen immer beliebter

73 Prozent der Berliner und Brandenburger befürworten den Bau. Verkehrssenator kritisiert schlechtes Marketing

Die Zustimmung für den Ausbau des Flughafens Schönefeld zum internationalen Großflughafen wächst. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, die gestern vorgestellt wurde. Demnach befürworten 73 Prozent der 1.010 befragten Berliner und Brandenburger den Bau. Im Jahr zuvor waren es lediglich 69 Prozent gewesen. 81 Prozent sehen eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung und hoffen auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze (2000: 75 Prozent). In den beiden Anliegerkreisen Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald erwarten 80 Prozent der Befragten einen wirtschaftlichen Aufschwung und neue Jobs (74 Prozent). Dennoch ist die Zustimmung zum Bau des Großprojekts in beiden Kreisen rückläufig. Nur noch 66 Prozent sprachen sich dafür aus (70 Prozent). Die Untersuchung hatte die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH bei Forsa in Auftrag gegeben.

Ungeachtet der positiven Umfrageergebnisse kritisierte Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) das Marketing für den geplanten Großflughafen. „Ich glaube, die Verantwortlichen haben noch nicht verstanden, was Marketing ist. Da wird zu wenig getan“, so Strieder. Schon jetzt müsse der Airport attraktiver und „kundenfreundlicher“ werden. Der Senator geht jedoch von einer zeitgerechten Fertigstellung des neuen Flughafens aus. „2007 steht fest, spätestens im Herbst des Jahres wird mit dem Probebetrieb begonnen.“

Ein mögliches Hindernis hatte sich zuletzt daraus ergeben, dass die Erdgasverteilungsanlagen der Berliner Gasag in der künftigen Einflugschneise des Flughafens liegen. Das Unternehmen betonte gestern jedoch, dass der gegenwärtige Flugbetrieb in Schönefeld durch die Gasleitungen nicht gefährdet sei. Mit dem Status quo hätten die Einwendungen beim Planfeststellungsverfahren nichts zu tun. Man wolle lediglich geklärt wissen, ob für den Großflughafen eine Umverlegung notwendig werde. DPA, DDP

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen