: Bremer Schaafe vom Wolf geholt
■ Nach der 2:3-Heimpleite gegen den Vfl Wolfsburg nur noch trauriges Blöken bei Werder
Das Gerede um Geld, Verträge, Titelchancen und das internationale Geschäft hat den Fußball-Profis des SV Werder Bremen den Kopf verdreht. Nach drei Siegen bekam das erfolgreichste Team des Jahres bei der 2:3-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg die Quittung für eine desolate Vorstellung. Die „Wölfe“ rissen mit diesem Erfolg die Bremer aus allen Träumen und beendeten mit der Beute aus dem Weserstadion die eigenen Ängste um den Klassenverbleib. „Wir haben den UI-Cup im Visier. Das sollte unser Ziel sein“, gab VfL-Manager Peter Pander die Losung für das Rest-Programm in der Bundesliga aus.
Der VfL hatte sich den Erfolg mehr als verdient. Jonathan Akpoborie (29.) sorgte vor 32.170 Zuschauern für die Führung, die der Brasilianer Ailton (42.) zwar egalisierte, doch den erneuten Rückstand noch vor der Pause durch Zoltan Sebescen (44./68.) konnte die Werder-Abwehr nicht verhindern. Claudio Pizarro (84.) ließ die Bremer mit einem „Tor des Monats“ noch einmal hoffen, doch zum Remis reichte es nicht mehr. „Es wäre für uns auch unverdient gewesen“, gab Werder-Trainer Thomas Schaaf zu.
„Vom Erzählen kommt man nicht zum Erfolg und schon gar nicht in die Champions League“, kritisierte der Bremer Fußball-Lehrer seine Spieler. Wegen des lauten Nachdenkens über die „Königsklasse“ hatten sie das Kämpfen vergessen und wurden dafür bitter bestraft. In Erklärungsnotstand befand sich Ex-Kapitän Dieter Eilts. „Ich kann es nicht nachvollziehen, warum wir nicht ins Spiel kamen. Wir haben ganz schlecht gespielt“, meinte der Mannschafts-Senior. Und Torwart Frank Rost formulierte treffend: „Wir sind wie ein Hühnerhaufen herumgelaufen“. dpa
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