: Gute Konjunktur Wunschdenken
KÖLN ap ■ Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hat erstmals Enttäuschung über das erwartete Wirtschaftswachstum von nur noch gut zwei Prozent eingeräumt. „Das ist deutlich nicht das, was ich eingangs des Jahres erwartet habe“, sagte er gestern im Deutschlandfunk.
Deutschland habe Chancen, ein Jahrzehnt lang auch drei Prozent Wachstum realisieren zu können, ähnlich wie in den USA, wo von 1990 bis 2000 immer sehr gute Wachstumsraten geschrieben worden seien.
Zugleich verteidigte Müller die späte Korrektur der offiziellen Wachstumsprognose: Die Bundesregierung könne nicht an der Spitze der Pessimisten stehen, sagte er. Eine Prognose sei immer Ausdruck eines gewissen Wunschdenkens. Wenn alle Welt sagen würde, „in Deutschland ist nichts mehr los“, könne das zu einer Negativspirale führen. An weitere Steuersenkungen oder auch den Verzicht auf die Ökosteuer denke die Bundesregierung nicht.
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