: zeitgeschichte
Die 100-Tage-Schwelle
Franklin Roosevelt war der Präsident, der das Wort von den hundert ersten Amtstagen prägte. Im Schnelldurchlauf peitschte er 1933 breit angelegte Programme zur Bekämpfung der großen Depression durch.
Ronald Reagan präsentierte 1981 kurz nach seinem Amtsantritt massive Steuer- und Haushaltskürzungen. An seinem 98. Tag hielt er eine dramatische Rede vor dem Kongress – vier Wochen nachdem er ein Attentat knapp überlebt hatte.
George Bush der Ältere schmiedete 1989 in seinen ersten hundert Tagen eine Einigung mit dem Kongress über den Staatshaushalt. Dass er die Steuerfrage dabei außen vor ließ, rächte sich später. Anders als im Wahlkampf versprochen, musste er die Bürger doch zusätzlich zur Kasse bitten.
Bill Clinton schlitterte in seinen ersten hundert Tagen von einer Katastrophe in die nächste. Sein Plan zur Gleichbehandlung von Schwulen in der Armee brachte seine Gegner ebenso auf die Barrikaden wie seine Vorschläge zur Ankurbelung der Konjunktur. Einziges Plus: die Verabschiedung eines Gesetzes, das Arbeitnehmern garantiert, bei Krankheit von Angehörigen unbezahlten Urlaub zu nehmen.
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