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Demos zum 1. Mai

Weltweit gehen die Menschen auf die Straße – nicht immer friedlich. Erstes gemeinsames Treffen von Gewerkschaftern aus Süd- und Nordkorea

PARIS afp/dpa ■ Bei Kundgebungen zum Tag der Arbeit haben Menschen in zahlreichen Ländern friedlich für ihre Anliegen protestiert, in einigen Städten kam es jedoch zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. In Moskau führte KP-Chef Gennadi Sjuganow einen Protestzug von rund 15.000 Menschen zum Kreml. Der Oppositionspolitiker ging mit der Regierung von Präsident Putin hart ins Gericht. „Eine Handvoll Oligarchen haben Russland in ihren Klauen und wollen die letzten Guthaben des Landes verscherbeln“, rief Sjuganow. Die Kommunisten forderten die Entlassung der Regierung.

In der ostanatolischen Stadt Diyarbakir wurden bei Zusammenstößen von Anhängern einer linksgerichteten prokurdischen Partei und der türkischen Polizei mindestens fünf Kundgebungsteilnehmer verletzt. Im übrigen Land nahmen zehntausende an Großkundgebungen in mehreren Städten teil.

In der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad feierten 2.000 Mitglieder einer unabhängigen Gewerkschaft den ersten Tag der Arbeit nach dem Sturz von Präsident Milošević. „Wir werden nicht mehr zulassen, dass jemand das Geld der Arbeiter in seine Taschen wandern lässt“, sagte der Gewerkschaftschef Branislav Canak.

In Zürich kam es gestern im Anschluss an die Maikundgebung zu gewalttätigen Demonstrationen. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas ein. Nach ihren Angaben handelte es sich um 400 gewalttätige Demonstranten.

In der Londoner Innenstadt leitete ein Zug von 500 Fahrradfahrern die Maikundgebungen ein. Insgesamt wurden bis 10.000 Demonstranten erwartet. Vor einem Jahr war bei Ausschreitungen im Londoner Finanzdistrikt erheblicher Sachschaden entstanden. Mit 6.000 Beamten versuchte die Polizei, neue Krawalle zu verhindern.

Erstmals seit der staatlichen Teilung 1948 haben in Nordkorea Gewerkschaftsvertreter beider Länder an einer gemeinsamen Kundgebung zum 1. Mai teilgenommen. Die mehr als 1.000 Gewerkschafter aus Süd- und Nordkorea trafen sich südkoreanischen Medienberichten zufolge gestern am Fuße des Kumgang-Gebirges an der Südostküste. Bei der Kundgebung rief ein Spitzenvertreter des nordkoreanischen Dachverbandes GFTUK die Teilnehmer auf, sich für die Vereinigung beider Länder einzusetzen. Im australischen Sydney gerieten Sicherheitskräfte mit etwa 2.000 linksgerichteten Globalisierungsgegnern aneinander. 30 Beamte wurden verletzt.

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