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Offene Grenzen sind rentabel

Studie der Dresdner Bank: Schnelle Freizügigkeit für Ostländer bei EU-Beitritt sinnvoll

Während die Politik für eine Übergangsfrist bei der Freizügigkeit eintritt, fordern Teile der Wirtschaft das Gegenteil: Bei der Osterweiterung der EU sollten Arbeitnehmer von Anfang an volle Freizügigkeit erhalten. Starre Übergangsregelungen, mit denen die Arbeitsmärkte der EU-Länder für eine befristete Zeit geschützt werden sollen, hätten keinen ökonomischen Sinn. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Dresdner Bank, die gestern vorgestellt wurde.

Die Volkswirte der Dresdner Bank gehen in ihrem Bericht „Herausforderung EU-Erweiterung“ davon aus, dass in den ersten zehn Jahren nach der Erweiterung jährlich etwa 200.000 Menschen aus den Beitrittsländern nach Deutschland zuwandern werden. Dieser Zustrom biete die Chance, leere Stellen zu besetzen. In Deutschland betrifft das vor allem die Metall- und Elektrobranche, das Handwerk und das Gesundheitswesen. „Zuwanderung schafft zusätzliche Arbeitsplätze“, meinen die Gutachter. Allerdings geriete die EU auch unter Druck, ihre „Arbeitsmärkte weiter zu flexibilisieren und die Sozialsysteme umzubauen.“ Auf Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft gestützt, sieht die Dresdner Bank derzeit 1,5 Millionen offene Jobs in Deutschland. Auf Grund der Zuwanderung rechnen die Autoren mit einem zusätzlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von bis zu einem halben Prozentpunkt. Damit könnten im Jahr etwa zwei Milliarden Euro zusätzliche Steuern eingenommen werden. Allerdings sei Freizügigkeit nur positiv, wenn Zuwanderer die Einheimischen nicht arbeitslos machten. ZIP

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