kellers randspur: Sonntag
Jagdgründe
„Jäger der verlorenen Schatzkammer“
Noch vor dem Morgengrauen hatten sie das Lager verlassen. Langsam, jedes Geräusch vermeidend, bewegten sie sich durch das Unterholz, das scheue Wild nicht zu verjagen. Wieder und wieder prüfte ihr Führer die Windrichtung, als sie sich der Wasserstelle bis auf Schussweite näherten. Nur ein Hauch von menschlicher Witterung, und ihre Pirsch wäre vergebens. Auf ein Zeichen des Führers verhielten sie im Gebüsch, lugten vorsichtig durch das dürre Geäst. Dann stockte ihnen der Atem, denn dort stand sie: die Schatzkammer, seltener noch als der weiße Löwe, das edelste Ziel jedes echten Jägers . . .(14.00 Uhr, Pro7)
Sportsgeist
„Kazaam – Der Geist aus der Flasche“
Irgendwann werden diesen Spitzensportlern ihre Spielplätze zu klein, und dann treibt es sie zum Film. Nicht jeder verfügt über das Charisma eines Sean Connery oder Arnold Schwarzenegger (Bodybuilder), Woody Strode oder Jim Brown (Football-Spieler). Darum geben sie häufig recht alberne Figuren ab, so wie der Basketball-Star Shaquille O’Neal, der sich von Paul Michael Glaser, früher mal der dunkel gelockte Starsky bei „Starsky & Hutch“, als 3.000 Jahre alter Dschinn in Szene setzen ließ und das Ganze als Executive Producer auch kontrollierte. Kein Mitleid also.(17.20 Uhr, Pro7)
Ausblicke
„Gattaca“
1998 war der Autor Andrew Niccol mit zwei Filmen in deutschen Kinos vertreten. Niccols „Die Truman Show“ wurde von Regisseur Peter Weir nachhaltig verändert – Niccol hatte seinen Truman Burbank in den unteren Bereichen der Gesellschaft angesiedelt, ein auf die tatsächlichen Erfordernisse des Fernsehens abgestimmter und damit glaubwürdigerer Entwurf. In „Gattaca“ konnte Niccol als sein eigener Regisseur seiner eher düsteren Weltsicht Ausdruck verleihen.
Er zeigt eine von gentechnisch perfektionierten Menschen beherrschte Zukunft, in der ein makelbehafteter „Invalide“ alles daran setzt, das System zu überlisten, um an einem Raumfahrtprojekt teilnehmen zu können. (20.15 Uhr, Pro7)
Schussfelder
„BAT 21 – Mitten im Feuer“
Gene Hackman ist kein Rambo, und darum wird ihm doch sehr mulmig, als er während des Vietnamkriegs über feindlichem Gebiet niedergehen muss. Nun gilt es, dem Vietcong aus dem Weg zu gehen, aber auch dem näher rückenden Feuer der eigenen Seite. Als guter Geist schwebt Danny Glover über dem Pechvogel, um ihn heim zu lotsen. Ein weiter Weg, in dessen Verlauf der GI den Krieg aus anderer Warte kennenlernt.(20.15 Uhr, Kabel 1)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen