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Europa aus dem Kinderblick

■ England gehört nicht dazu! Schlaglichter aus der Bürgerschaft

„Europa ist irgendwie ein großer Kontinent, mit Russland, Deutschland, Paris, Neuseeland.“ „Und England“, ruft ein Knirps von hinten dazwischen. „Nee, England gehört da nicht dazu“, ist der neunjährige Sören ganz sicher. Sören gehört zu den 570 kleinen bremischen KünstlerInnen, die am 48. europäischen Wettbewerb „Europa in der Schule“, teilgenommen haben. Zum Thema „Unsere Umwelt, Aufgabe für ein Europa mit Zukunft“, konnten die SchülerInnen Texte oder Bilder einreichen. Kein Problem für Ricco (9), Umwelt zu malen: „In grün, blau und blaue Blumen!“ Was aber ist überhaupt Umwelt? Wieder weiß Sören darauf eine Antwort: „Gute oder schlechte Umwelt? Gute Umwelt ist Müll sammeln.“ Große Müllberge oder Stilleben mit Müll sind oft Motiv der Bilder, die jetzt in der Bremischen Bürgerschaft hängen. Carsten (9) erklärt: „Ich finde, die Leute werfen den Müll einfach viel zu viel in der Gegend rum.“ Der gleichaltrige Patrick hat aber vielleicht eine Idee, wie die Welt zu retten wäre: „Zäune um Bäume machen, damit die Hunde da nicht dran gehn.“

Die „großen“ Wettbewerbsteilnehmer haben andere Sorgen. Die 13-jährige Imke hat einen Text übers Sparen an Schulen geschrieben, womit sie den zweiten Preis gewonnen hat. „Es hat mich genervt, dass bei uns an der Schule immer das Licht gebrannt hat.“ Besonderen Grund zur Freude aber hatte Bildungssenator Willi Lemke, denn die diesjährige Bundespreisträgerin Irina Moiseenko (18) ist Bremerin. Wer nach der Preisverleihung keine Urkunde mit nach Hause nahm, der steckte sich wenigstens einen kleinen Zettel mit „Willis“ Autogramm in die Hosentasche.Wenn das kein Beitrag für Europa ist. Autogramm holen. sv

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