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Zuwachs in Neonaziszene

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verzeichnen überdurchschnittlichen Zulauf bei Neonazis. Auch die NPD gewann bundesweit acht Prozent mehr Mitglieder

DÜSSELDORF/HANNOVER dpa/ap ■ Der Rechtsextremismus findet immer mehr Anhänger unter jungen Menschen. Das hat die nordrhein-westfälische Landesregierung gestern bei der Vorlage einer „Bilanz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus“ festgestellt. Etwa 50 bis 60 Prozent der Neonazis und sogar 75 Prozent der Skinheads seien 25 Jahre oder jünger. Sogar in der NPD seien schon 30 Prozent der 850 Mitglieder in NRW zwischen 18 und 25, fast dreimal mehr als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung.

Auch in Niedersachsen haben Neonazigruppen und rechtsextreme Skinheads überdurchschnittlich viele Anhänger dazugewonnen. Das geht aus dem gestern in Hannover vorgestellten Jahresbericht 2000 des Landesamts für Verfassungsschutz hervor. Innenminister Heiner Bartling äußerte sich besorgt über das Wachstum der Szene und die Zunahme rechtsextremer Gewalttaten. Er appellierte an den Medienkonzern Bertelsmann, die Verbreitung von Neonazimusik über die Internet-Tauschbörse Napster zu stoppen.

Nach dem VS-Bericht hat die NPD trotz der breiten Debatte um ein Parteienverbot bundesweit einen Mitgliederzuwachs um 8 Prozent auf 6.500 verzeichnet. In Niedersachsen blieb die Mitgliederzahl mit 450 konstant. Allerdings stieg die Zahl der Mitglieder von Neonazi- und rechtsextremen Skinheadgruppen 2000 um fast 15 Prozent von 1.100 auf 1.250. Bundesweit nahm die Zahl ihrer Anhänger um rund acht Prozent von 9.000 auf 9.700 zu. Die Zahl rechtsextremer Gewalttaten wuchs dem Bericht zufolge bundesweit um 34 Prozent, in Niedersachsen wurde ein überdurchschnittlicher Anstieg um 61 Prozent von 80 auf 129 Delikte verzeichnet.

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