piwik no script img

Bischöfe fordern Rechte für Illegale

BERLIN epd ■ Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky hat am Montagabend ein neues Papier der Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt: „Leben in der Illegalität – eine humanitäre und pastorale Herausforderung“. Darin fordern die katholischen Bischöfe mehr Rechte für Illegale. Das Thema dürfe in der Einwanderungsdebatte nicht länger ausgeklammert werden. Das Berliner Erzbistum engagiert sich seit Jahren mit einer eigenen Migrationsbeauftragten besonders in der Illegalen-Arbeit. Der Kardinal erklärte, bei ihm häuften sich die „Problemanzeigen“ aus der Praxis. Da helfe es wenig, wenn der Innenminister Schily – wie kürzlich geschehen – kirchliche Hilfsangebote als „wertvolles Beispiel für notwendiges Bürgerengagement“ lobe. Die Bischöfe fordern vielmehr Gesetzesänderungen und eine großzügige Auslegung geltender Regelungen. Kinder müssten zur Schule und Kranke in eine Klinik gehen können, ohne befürchten zu müssen, dass sie angezeigt würden. Arbeiter, die um ihren Lohn gebracht würden, müssten diesen einklagen können. Doch ein „bedeutsamer Teil der Wählerinnen und Wähler“ profitiere von illegaler Arbeit, bilanzierte Sterzinsky und fragte: „Gehen die Politikerinnen und Politiker deshalb dieses Phänomen nicht an?“

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen