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Hilfe für die ärmsten Länder

Rund 120 Teilnehmerstaaten der UN-Armutskonferenz einigen sich auf gemeinsames Aktionsprogramm. Hilfswerke enttäuscht: „Keine neue Vision für die Zukunft“

BRÜSSEL epd ■ Rund 120 Teilnehmerstaaten der UN-Konferenz über die ärmsten Staaten haben sich in der Nacht zum Sonntag in Brüssel auf ein Aktionsprogramm verständigt. Darin verpflichten sich Industrie- und Entwicklungsländer zu weiteren Anstrengungen, um die Armut in den 49 am wenigsten entwickelten Staaten zu bekämpfen und nachhaltiges Wirtschaftswachstum auch durch ausländische Investitionen zu fördern.

Vorausgegangen waren schleppende Verhandlungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern über Entwicklungshilfe, Entschuldung und Handelserleichterungen. Die Entwicklungsländer konnten sich mit ihren Forderungen nach vollständigem Schuldenerlass für die 49 ärmsten Staaten und rascher Abschaffung der Zollschranken nicht durchsetzen.

In dem Programm verpflichten sich die Industrieländer, den Anteil der Entwicklungshilfe für die 49 ärmsten Staaten in den nächsten fünf Jahren von 0,05 auf mindestens 0,15 Prozent des Bruttosozialprodukts zu erhöhen. In den 49 ärmsten Ländern leben rund 614 Millionen Menschen, davon etwa die Hälfte in absoluter Armut mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag.

Regierungsunabhängige Entwicklungsorganisationen äußerten sich enttäuscht. „Die Konferenz brachte keinen echten Schritt nach vorn, keine neue Vision für die Zukunft“, so ein Sprecher des Dachverbandes. Zum Thema Schulden und Entwicklungshilfe hätten die Regierungen nur die bereits bestehenden Initiativen aufgeführt. Die Aussagen zu Handelserleichterungen für die ärmsten Länder seien sogar schwächer ausgefallen als auf dem Millenniumsgipfel im September in New York.

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