: Feeling für den Osten
■ Bremen beteiligt sich an Feiern zum 800. Geburtstag von Riga
Riga, die Hauptstadt Lettlands, wird 800 Jahre alt, und Bremen gratuliert seiner Partnerstadt seit gestern mit einer „Bremen-Woche“. Deshalb ist die halbe Stadt ins Baltikum aufgebrochen, um sich dort zu präsentieren und sich feiern zu lassen. Die Kammerphilharmonie und das Philharmonische Orchester geben Konzerte, der Landesarchäologe und das Focke-Museum bestücken Ausstellungen, und das Bürgerhaus Mahndorf baut eine Internet-Brücke auf.
Außerdem hat Bremen als Hochburg multimedialen Geschehens eine Multimedia-Präsentation des „Schatzes der Schwarzhäupter“ entwerfen lassen, die heute im Rigaer Schwarzhäupterhaus als Geschenk übergeben werden soll. Die „Kompanie der schwarzen Häupter“ war keineswegs ein Haufen Dunkelhaariger, sondern eine überaus traditionsreiche Gilde hanseatischer Kaufleute, die bis zu ihrer Zwangs-Umsiedlung als Konsequenz des Hitler-Stalin-Paktes in den 30er Jahren in Riga residierten. Danach ließ sich die Verbindung in Bremen nieder, wodurch große Teile ihres Schatzes nach Bremen kamen, die heute noch im Roselius-Haus in der Böttcherstraße ausgestellt sind.
Um das richtige „feeling“ für die Partnerstädte im Osten zu bekommen, radeln die Bürgermeister von Bremen und Bremerhaven, Henning Scherf (SPD und Jörg Schulz (SPD), Innensenator Bernt Schulte (CDU) und BürgerInnen seit gestern und noch bis zum 2. Juni von Bremen über Riga nach Kaliningrad und zurück nach Bremen. Highlight soll Scherfs Geschenk an die evangelische Gemeinde in Kaliningrad sein: Er überlässt ihr sein gebrauchtes Fahrrad als Reliquie.
taz
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