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Mehr BSE-Forschung

Bund investiert jährlich 27 Millionen Mark. Verstärkter Verbraucherschutz bei Lebensmitteln und Kosmetika

BERLIN dpa ■ Die Bundesregierung will die Forschung zur Bekämpfung der Tierseuchen BSE und Scrapie sowie der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung beim Menschen ausbauen. Dazu sollen in den kommenden Jahren bis zu 27 Millionen Mark jährlich investiert werden, teilte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) vergangenen Mittwoch nach einer Kabinettsentscheidung mit. Für einen besseren Verbraucherschutz soll nicht allein an Lebensmitteln geforscht werden, sondern auch an Arzneimitteln, Kosmetika, Textilien und Zahnputzmittel mit tierischen Bestandteilen wie Eiweiß oder Gelatine.

Schwerpunkte der Forschung sollen Vorbeugung und neue Diagnoseverfahren, auch bei lebenden Tieren, sein. Das Konzept sieht vor, laufende Projekte auch des Gesundheits- und des Verbraucherschutzministeriums zu bündeln. Erfahrungen aus Großbritannien und anderen Staaten werden einbezogen.

Der Rinderwahnsinn BSE und die Scrapie genannte Hirnerkrankung beim Schaf stehen vermutlich in engem Zusammenhang mit der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung beim Menschen und könnten nach Aussage Bulmahns daher für Menschen äußerst gefährlich sein. Zudem verursachten sie erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. „Wir brauchen in Deutschland eine forcierte und koordinierte Forschung, um gegenzusteuern“, sagte die Ministerin. Trotz großer Anstrengungen sei „noch immer zu wenig über Ursachen, Übertragung und Interventionswege“ bekannt.

Die Forschungsschwerpunkte an der Uni Göttingen sowie im Robert Koch- und Paul-Ehrlich-Institut sollen ausgebaut werden. Und das Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger wird mit Hilfe von Infektionsversuchen die Ausbreitung der BSE-Erreger im Organismus sowie deren Übertragungsmechanismen untersuchen.

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