Kein Berliner Donner in Barcelona

American Football: Pleite von Berlin Thunder gegen die katalanischen Dragons. Klub ins Mittelfeld abgerutscht

Als „Drachentöter“ ungeeignet: Durch eine deutliche 35:55 (14:14, 7:17, 0:10, 14:14)-Niederlage bei den Barcelona Dragons hat Berlin Thunder am 6. Spieltag der NFL Europe im American Football den Sprung an die Spitze verpasst. Ein Auswärtssieg bei den Spaniern hätte die Hauptstädter mit dem Spitzenreiter der Sechserliga gleichziehen lassen. So aber bleibt Barcelona auch nach den beiden Sonntagspartien (Frankfurt Galaxy–Rhein Fire, Scottish Claymores–Amsterdam Admirals) auf jeden Fall mit nunmehr 5:1 Siegen ungefährdeter Tabellenführer.

Berlin dagegen ist mit der Niederlage nach zuvor zwei Siegen mit einer 3:3-Bilanz wieder ins Mittelfeld abgerutscht. „Die Dragons haben wie schon bei unserer 14:21-Niederlage zum Saisonauftakt daheim wieder ein sehr gutes Spiel gemacht, während wir beide Male nicht unsere optimale Leistung bringen konnten“, resümierte Thunder- Headcoach Peter Vaas. Mit Blick auf die NFLE-World-Bowl am 30. Juni in Amsterdam, für die Vaas Barcelona schon so gut wie qualifiziert sieht, sagte er: „Wir haben eine Menge Arbeit zu leisten, wollen wir in diesem Jahr noch ein drittes Mal gegen die Dragons antreten. Aber genau das ist unser Ziel – und trotz der Niederlage sind unsere Chancen dafür durchaus intakt.“

Nach gutem Auftaktviertel (14:14) im Montjuïc-Olympiastadion hatte die Thunder-Defense nicht mehr die richtigen Mittel gefunden, um das gleichermaßen gute Pass- und Laufspiel der Spanier zu stoppen. Dragons-Runningback Mike Green war mit vier Touchdowns und einem 44-Yards-Touchdown-Pass der überragende Akteur. Seine Punkteausbeute stellte ebenso Ligarekord für eine Begegnung dar wie die 90 Zähler, auf die beide Teams insgesamt kamen.

Im Angriff spielte das Team von Headcoach Peter Vaas durchaus passabel. Nachdem die Mannschaft bei 34:25 gegen Frankfurt Galaxy vor einer Woche erstmals mehr als 30 Punkte erreicht hatte, schaffte sie nun sogar noch eine Steigerung. Die nutzte aber wenig. Denn die Verteidigung – bislang statistisch als schwächste der Liga notiert – bestätigte erneut ihren schlechten Ruf. Für die Berliner Zähler sorgten insbesondere Ricky Brown und Rodnick Phillips.

TAZ, DPA