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Wirklich nötig?

Betr.: „Jungenfreie Zone vor dem Ende“, taz hamburg vom 2. Juni 2001

Es ist schön, dass die taz immer auf der richtigen Seite steht.

Dennoch kam mir beim Lesen der Überschrift in Zusammenhang mit meinen langjährigen Beobachtungen dieses Spielplatzes der spontane Gedanke, wo hat der Fotograf die fünf Mädchen aufgetrieben? Während nämlich alle anderen Spielplätze bei gutem Wetter überfüllt sind, habe ich die ganzen Jahre, wo ich nun dort schon vorbeifahre, niemals mehr als zwei Mädchen auf dem Gelände gesehen. Betreuerinnen waren regelmäßig in der Überzahl. Daraus habe ich geschlossen, dass dieser Spielplatz von den Mädchen offensichtlich nicht angenommen wird. (...) Mädchen gibt es im Schanzenviertel jedenfalls genügend (...).

Wenn ArbeitnehmerInnen um ihre Arbeitsplätze kämpfen, mit allem, was ihnen zur Verfügung steht, finde ich das immer positiv. Noch besser wäre es allerdings, wenn sie den Beweis ihrer Notwendigkeit nicht nur theoretisch ableiten würden, sondern auch praktisch unter Beweis stellten. Schließlich gibt es auch für Mädchen noch keine Spielplatzpflicht. Leere Mädchenspielplätze und leere Mädchenläden sind als Begründung für die Erhaltung von Arbeitsplätzen für Erzieher und Sozialpädagogen zu wenig.

Ansonsten ist die Richtung der Zeitung unter dem Motto „Robin Hood“ gut. Nur manchmal ist es auch gut, genau hinzusehen, bevor Partei ergriffen wird.

Jens Meyer

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