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historisches

Pančevo: Das Tor zur Vojvodina

Pančevo liegt nur 12 Kilometer nördlich der serbischen Hauptstadt Belgrad – und gehört doch zu einem anderen Kulturkreis. Der Fluss Tamiš, an dessen Ufern die Stadt liegt, war von 1716 bis 1918 Militärgrenze zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich. Bis heute sind die Unterschiede zwischen dem östlich des Flusses beginnenden, ehemals türkischen „eigentlichen Serbien“ und der zentraleuropäisch geprägten Vojvodina deutlich spürbar – von der Architektur über den Dialekt bis hin zu der Art, wie Wurst oder Schnaps hergestellt werden. Bis heute leben in Pančevo neben Serben viele Ungarn, Rumänen, Roma, Kroaten, Slowaken und Deutsche. Von den Römern über die serbischen Herrscher des Mittelalters, Ungarn, Türken und Habsburger bis zu Hitlers Wehrmacht und Titos Partisanen – alle haben irgendwann um das „Tor zur Vojvodina“ gekämpft. Heute ist Pančevo administratives Zentrum Süd-Vojvodinas. Auf 750 Quadratkilometern, in der Stadt und neun umliegenden Dörfern, leben 130.000 Menschen, 80.000 davon in Pančevo. Seit dem Beginn der Kriege in Exjugoslawien sind rund 10.000 Vertriebene aus Kroatien, Bosnien und dem Kosovo hinzugekommen.

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