Aus dem Lehrbuch

Mit einem K.o.-Sieg gegen den Franzosen Ali Ennebati verteidigt Boxer Sven Ottke seinen Weltmeistertitel

NÜRNBERG dpa ■ Das „Phantom“ war für seinen Gegner auch diesmal wieder viel zu schnell. Sven Ottke verteidigte seinen IBF-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht am Samstagabend in der Nürnberger Frankenarena mit einem spektakulären K.o.-Sieg in der elften Runde über den Franzosen Ali Ennebati zum zehnten Mal. Ottke machte mit dem 23. Sieg im 23. Kampf, für den er geschätzte 300.000 Mark Prämie kassierte, zugleich den Weg frei für seine nächste Pflichtverteidigung am 1. September in der Magdeburger Bördelandhalle gegen James Butler (USA).

Wenige Tage nach seinem 34. Geburtstag ließ Ottke seinem Kontrahenten vor 8.000 begeisterten Zuschauern nie eine echte Chance und schaffte den vierten K.o.-Sieg seiner Profikarriere. „Es war nicht so schwer, wie ich geglaubt hatte. Ich wusste, ich muss Ennebati erschüttern, damit der nicht so ins Laufen kommt“, schilderte Ottke seine Taktik. Der Franzose, der die dritte Niederlage seiner Laufbahn erlitt, erklärte: „Ich war heute nicht der, der ich sonst bin.“

Trainer Ulli Wegner war von seinem Schützling begeistert. „Die Rechte, die das Ende herbeigeführt hat, stammte aus dem Lehrbuch des Boxens“, befand der 59-Jährige. Manager Wilfried Sauerland geriet gar ins Schwärmen: „Jeder Mann weiß, dass ich ein richtiger Boxfan bin. Heute ist mir angesichts der Leistung von Sven das Herz aufgegangen.“