: Zwei Beine für den Standort
■ Neue Initiative will die Luftfahrt voranbringen. Präses der Handelskammer sieht keine Alternative zum Mühlenberger Loch
Hamburg soll sich fest als dritter großer Standort der weltweiten Luftfahrt-Industrie etablieren. Diesem Ziel hat sich die Initiative Luftfahrtstandort Hamburg verschrieben. Sie soll für die Metropole werben und ein ausreichendes Angebot an Facharbeitern und Ingenieuren schaffen, wie Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) gestern im Gästehaus des Senats sagte.
Bereits heute arbeiten Mirow zufolge 30.000 Menschen in Hamburgs Luftfahrtindustrie – dazu gehören neben Airbus, dem Flughafen und der Wartungsfirma Luft-hansa Technik die TU Harburg und rund 300 kleine Unternehmen mit rund 6000 Beschäftigten. „Es ist für uns ganz wichtig, dass sich diese Stadt dafür begeistert, dass sie zwei gesunde Standbeine hat: Industrie und Dienstleistungen“, sekundierte Frank Teichmüller von der IG Metall Küste.
Airbus-Chef Hans-Joachim Gante malte ein rosiges Zukunftsbild: Airbus habe allein für Hamburg einen Auftragsbestand von 700 Flugzeugen, weshalb bis 2002 eine dritte Endmontagelinie für kleine Airbusse gebaut werde. Gante bekräftigte sein Versprechen, dass der Riesen-Airbus A 380 bei EADS in Hamburg direkt 2000 Arbeitsplätze schaffen werde.
Handelskammer-Präses Nikolaus Schües wies darauf hin, dass das EADS-Werk nur ins Mühlenberger Loch hinein erweitert werden könne: Die Flächen südöstlich der Fabrik wären nachteilig für den Werksbetrieb und Finkenwerder. Das nordöstlich angrenzende Gebiet werde für die Zuliefer-Betriebe gebraucht.
Zu der Standort-Initiative haben sich EADS-Airbus, die Lufthansa Technik, Hamburg Airport, das Arbeitsamt, die IG Metall, die Handelskammer, der Arbeitgeberverband Nordmetall, die Freie und Hansestadt und Hanse-Aerospace, ein Bündnis von Zulieferbetrieben in Norddeutschland, zusammengefunden. Gernot Knödler
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen