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Castor mitten durch Oldenburg

■ Atom-Tranport aus Esenshamm rollt nach Sellafield

Zum ersten Mal seit drei Jahren rollte am Mittwoch früh um 4 Uhr ein Castor-Zug vom Atomkraftwerk Unterweser bei Esenshamm in Richtung Wiederaufbereitungsanlage Sellafield in England. Atomkraftgegner hatten zunächst mit einer Route über Bremen gerechnet. Sie wurden von der Fahrtänderung mitten durch Oldenburg und das Emsland überrascht. Rund 80 Gegner versuchten mehrfach Blockaden aufzubauen, scheiterten aber am massiven Polizeiaufgebot. Mehrere hundert Beamte hatten Bahnübergänge und den Bahnhof Oldenburg weiträumig abgeschirmt. Störungsfrei setzte der Castor am Mittwoch seine Fahrt in Richtung Süddeutschland fort. Heute sollte er durch Frankreich fahren, um von dort aus nach Großbritannien verschifft zu werden. Unterdessen wiederholten Greenpeace-Sprecher ihre Kritik an der umstrittenen Anlage in Sellafield. Deren Betrieb müsse sofort eingestellt müßte, forderte Jörn Roggenkamp aus Bremerhaven. In der Umgebung erkrankten Kinder und Jugendliche nachweislich häufiger an Blutkrebs als im Landesdurchschnitt.

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte die Transporte, da sie sich überlastet fühlt. Weitere Castoren seien für die Zeit zwischen Anfang August und Ende Oktober geplant. Zu dieser Zeit seien die Einsatzkräfte mit ihren Familien „im wohlverdienten Sommerurlaub“, sagte ein GdP-Sprecher in Hannover. dpa

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