Billig unterwegs

■ Ex-Staatsrat beim Schwarzfahren erwischt

Ein „erhöhntes Beförderungsentgeld für Herrn Dr. Euler“ hat die Deutsche Bahn verhängt, aber Gnade vor Recht ergehen lassen und will statt der ursprünglich angesetzten 60 Mark nur 10 Mark kassieren. Das teilte die Deutsche Bahn der Firma Tele Werder mit – denn besagter „Dr. Euler“ ist der frühere Bremer Staatsrat Dr. Hans-Helmut Euler, derzeit noch Gesellschafter der „Tele Werder“. Da er „dienstlich“ unterwegs war, als er in der S-Bahn in München ohne gültigen Fahrausweis angetroffen wurde. Euler übergab den Fall der Sektretärin der Bremer Firma zur weiteren Regelung.

Die Sekträrin von Tele Bremen schrieb, ihr Gesellschafter habe „die mündliche Auskunft“ erhalten, es handele sich bei der Strecke „Unterföhring - Flughafen“ um eine Kurzstrecke handel. Die Deutsche Bahn teilte nun der Firma Tele-Werder mit, dass in München nur zwei S-Bahnstationen als Kurzstrecke gelten. Da im Nachhinein nicht mehr feststellbar ist, wer dem Ex-Staatsrat erklärt hat, er könne 20 Minuten S-Bahn fahren mit einem Kurstrecken-Ticket, war die Deutsche Bahn „ausnahmsweise“ bereit, „das erhöhte Beförderungsentgelt auf DM 10 zu ermäßigen.“ Die Firma Tele-Werder hatte hilfsweise darauf hingewiesen, dass ihr Gesellschafter Euler eine Bahncard 1. Klasse der deutschen Bahn-AG besitze.

Vielleicht hilft dieser Hinweis ja auch anderen Schwarzfahrern!

jp