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Elchtod in Muhos

BERLIN taz ■ Dass uns die folgende Meldung erst gestern ereilte, mag daran liegen, dass sie aus Muhos stammt, einem Ort, der 600 Kilometer nördlich von Helsinki liegt. Die Verspätung der Nachricht schmälert indes keineswegs ihren Gehalt: Bereits am Montag also durchschlug ein verwirrter Elch ein Küchenfenster und landete auf dem Frühstückstisch des Ehepaares Anja und Matti Piippo. Das Tier verletzte sich an den Glasscherben und rannte in wilder Panik ins Wohnzimmer, wo es von der Polizei erschossen wurde. Der Elch hatte sich bei dem Sprung durch das Küchenfenster so schwer verletzt, dass ihm der Gnadenschuss gegeben wurde – heißt es. Die Polizei vermutet, dass das Tier im Frühjahr ein Junges zur Welt gebracht hatte und dieses nun suchte. Hm. Warum aber suchte der Elch – oder besser: die Elchin – ihr Kleines ausgerechnet in Küche und Wohnzimmer von Anja und Matti Piippo? Hatten die beiden das Elchkind entführt? Oder in ihrer Eistruhe eingesperrt? Wie wir darauf kommen? Anja Piippo gab gegenüber der Nachrichtenagentur AP höchst Widersprüchliches zu Protokoll: „Ich sah den Elch einige Meter vom Fenster entfernt und habe gewunken, damit er nicht herkommt.“ Eiskaltes Elchnapping mit Ermordung der Mutter durch die von den Entführern instrumentalisierte Polizei? Müssen wir mit weiteren mysteriösen Elchtodesfällen aus Muhos rechnen?

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