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„Liebe taz...“ Blauer Freitag

Betr.: Urdrüs „Im Geiste der Spiritualität“, taz vom 22. Juni

Lieber Bruder Urdrü!

Hätte einen solchen Vorschlag einem Calvinisten gar nicht zugetraut. Bin daher als barocker Katholik völlig überrascht, aber gerade deshalb voll einverstanden. Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen, meinetwegen auch „im Geiste einer neuen Spiritualität“. Bin nämlich als zeitweiliger Lehrer an einer katholischen Nonnenschule im ägyptischen Alexandria bestens darin geübt.

Wir feierten dort nicht nur Woche für Woche den „Tag des Herrn“, sondern wir machten auch am „Tag Allahs“ - sprich Freitag - blau. Wir begingen Weihnachten, Ostern und Pfingsten genauso wie Ramadan, das große Wochenfest und Mulid el Nabi, den Geburtstag des Propheten, um nur einige Feste zu nennen. Und unter uns: Geschadet hat's niemanden. Unsere Schülerinnen erreichten trotzdem die mittlere Reife und lernten außerdem eine gehörige Portion Toleranz. Weshalb also warten bis zum ökumenischen Kirchentag. Feiere sofort mit. Wie sagten doch schon die Alten Ägypter? Wer den Feiertag nicht ehrt, ist den Alltag nicht wert ... Mit „feier“lichen Grüßen, Ihr Wilhelm Tacke

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