: Contergan-Opfer finden kaum Ärzte
MÜNSTER dpa ■ Contergan-Opfer finden heute oft keinen Spezialisten zur Behandlung ihrer Leiden mehr. Das hat eine jetzt veröffentlichte Studie der Universität Münster ergeben. In den späten 50er- und frühen 60er-Jahren hatte das Schlafmittel Contergan bundesweit bei Schwangeren zu schweren Fehlbildungen ihrer Kinder geführt. In Deutschland kamen rund 7.000 durch Contergan behinderte Kinder zur Welt. Mit der Studie lägen erstmals Daten zur Lebensqualität Contergan-geschädigter Frauen in Deutschland vor, teilte die Universität mit.
43 Prozent der Befragten berichteten von Problemen bei der Suche nach einem kompetenten Arzt. 41 Prozent gaben an, ihr Gesundheitszustand verschlechtere sich laufend. Auch seien Contergan-Opfer häufig unverheiratet und verfügten über erheblich weniger Einkommen als Nichtbehinderte.
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