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Kabel stürzt ab

Ist die Hamburger Internetagentur zahlungsunfähig? Aufsichtsamt prüft wegen des Verdachts auf Insiderhandel

BERLIN taz ■ Ein weiteres Unternehmen der deutschen New Economy steht kurz vor dem Aus. Der Vorstand der Internet- und E-Commerce-Agentur Kabel New Media, Hamburg, verhängte am letzten Freitag einen Stopp für alle Zahlungen, worauf die Nachrichtenagentur Reuters erfahren haben will, dass heute der Insolvenzantrag eingereicht wird.

Noch in seiner aktuellen Untersuchung vom Juni 2001 kommt der Analyst Stefan Borscheid von der HypoVereinsbank, München, zu einer anderen Bewertung: „Kabel New Media wird gestärkt aus der aktuellen Marktkonsolidierung hervorgehen.“ Stattdessen sackt der Kurs am vergangenen Freitag auf 0,52 Euro. Der Höchstwert hatte 2000 um die 80 Euro gelegen. In nur sieben Jahren pumpte Unternehmer Peter Kabel (38) seine Firma auf 1.000 Mitarbeiter auf, wurde vom Deutschen Mittelstandsforum zum „Entrepreneur 2000“ gewählt und steuert nun in den Konkurs. Der Sportrechte-Vermarkter ISL Worldwide fiel zuletzt als Großkunde aus. Für das Geschäftsjahr 2000/2001 rechnet die Firma mit einem Verlust von bis zu 130 Millionen Euro.

Inzwischen prüft das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen: Vor Bekanntgabe des Zahlungstopps und des anschließenden Kursverlustes waren erstaunlich viele Aktien gehandelt worden. Hat ein Insider noch schnell verkauft? HANNES KOCH

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