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Zum Schnarchen nach Alfeld

■ Ein Museum informiert rund um das nächtliche Sägekonzert

Über zwei Schaufenstern prangt eine Zeichnung mit einer schnarchenden Wilhelm-Busch-Figur. Sie lädt in einen unauffälligen Bau mitten in einem Alfelder Wohngebiet ein. Beim Öffnen der Tür sagt eine knarzende Tonbandstimme: „Herzlich willkommen im Schnarchmuseum Alfeld“.

Im Schlafzimmerambiente erwarten den Besucher Teile eines hölzernen Bettrahmens und ein Nachttopf in der Ecke. Doch zwischen all dem Zierrat sind unheimliche Gerätschaften aufgereiht, die sich Menschen im Kampf gegen das Schnarchen ausgedacht haben.

Die skurrile Sammlung von Nasenpflastern und Kinnbinden hat Josef Wirth, Alfelder Internist und Schlafforscher, zusammengetragen. „Immer wieder kamen Patienten, legten mir verschiedenste Konstruktionen vor, die ihnen nicht geholfen haben“, erzählt der Arzt. „Irgendwann stand ich vor der Wahl, alles in den Müll zu werfen oder ein Museum zu gründen.“

Eines der ältesten und unbequemsten Ausstellungsstücke ist die „Kanonenkugel“, die im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg den Soldaten auf den Rücken genäht wurde. Dadurch sollten sie gezwungen werden, auf dem Bauch oder der Seite zu schlafen. Denn die Kampfkraft der Truppen sollte nicht durch Schnarchen beeinträchtigt werden. „Diese Methode gibt es bis heute, nur werden anstatt Metallkugeln Tennisbälle in grünen Stoffherzchen verwendet“, erzählt Wirth. Silke Lode, dpa

Mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet (Internet: „Schnarchmuseum“: http://www.schnarchmuseum.de )

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