: Fische messen
■ Der Gartenteich im Sommer: Die Fische haben's schwer und Kinder leben gefährlich
Wenn es Sommer ist und einigermaßen warm, gedeihen die Pressemitteilungen zum Thema „Gartenteich“ besonders gut. Immerhin sind die Sommermonate eine echte Belastungsprobe für die häuslichen Kleingewässer: Der Sauerstoffgehalt sinkt, die Überdüngungsgefahr steigt, die grüne Oase droht sich selbst zu verzehren. Der Ausweg: Zusätzlich zu einer ordentlichen Belüftung und einem Teichfilter empfehlen Fachleute die Kontrolle des Fischbestandes: „Pro Kubikmeter Wasser“, so heißt es, „ist ein Besatz mit maximal drei Tieren empfehlenswert.“ Gesamtlänge: 25 Zentimeter.
Schließlich zählen die Fische zu den größten Kotern im Teich. Die Folgen der zu allem Überfluss durch die Wärme beförderten Verdauungsaktivitäten: Das Nährstoffangebot steigt, die Algen wachsen besser. Mikroorganismen machen sich über ihre abgestorbenen Reste und altes Fischfutter her. Dabei wird Sauerstoff verbraucht, außerdem entsteht das giftige Abbauprodukt Ammoniak. Also, Teichbesitzer: Zentimetermaß gezückt, Fische vermessen, damit die lieben Tiere nicht vor die Hunde gehen – und der Teich nicht umkippt.
Das zweite große – und ungleich wichtigere Thema – rund um den Teich ist die Sicherheit. „Gartenteiche: Gefahrenquelle und Kinderfalle“ titelt eine ambulante Kinderkrankenpflegeeinrichtung, und die Baupresse-24-Redaktion rät, „schon bei der Planung auf Sicherheit achten“. Für kleine Kinder könnten selbst flache Teiche und seichte Feuchtbiotope in der Nähe ihres Elternhauses zur tödlichen Ertrinkungsgefahr werden. Eine wesentliche Ursache sei der im Verhältnis zum kindlichen Gesamtkörpergewicht besonders schwere Kopf. Also, ob beim Froschteich oder Planschbecken: Kinder nie ohne Aufsicht am Wasser spielen lassen.
Schutz vor Ertrinken bieten auch natürliche Barrieren wie Buchsbaum- oder Rosenhecken; außerdem landschaftsgerecht eingebundene Wälle und Tore. Sinn machen nach Auskunft der baupresse-Redaktion auch „reißfeste Netze und Baustahlmatten“, die wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche fest verankert werden und durch ihre Patina nahezu unsichtbar würden. Kinder unter drei Jahren könnten sich allerdings auch auf Matten und Netzen nicht aufstützen. taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen