: Trainer beschwört den Geist von Fukuoka
Mit einem verbesserten Betriebsklima will das deutsche Schwimm-Team bei der WM mehr Erfolge als in Sydney feiern
FUKUOKA dpa ■ Mit einem neuen Wir-Gefühl wollen die deutschen Schwimmer bei den Weltmeisterschaften im heißen Fukuoka den olympischen Albtraum von Sydney löschen. „Jeder muss zu jedem stehen, wir wollen uns positiv präsentieren, wir werden alle am gleichen Strang in die gleiche Richtung ziehen“, sagte Cheftrainer Ralf Beckmann vor der heutigen Reise der deutschen Mannschaft vom Trainingslager in Nagasaki nach Fukuoka.
Christa Thiel, neue Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes, setzt auf die Fähigkeiten Beckmanns, der als neuer Sportdirektor eine der ersten Aufgaben darin sah, am Teamgeist zu arbeiten: „Alle wissen, dass in Sydney von vielen Seiten etwas schief gelaufen ist. Keiner will, dass so etwas noch einmal passiert.“ Das Negativerlebnis Olympia ist nach Beckmanns Ansicht „gut verdaut“. Jetzt wirkt der neue Geist: „Und der geht jetzt nach vorn, die Richtung ist da, der Boden stimmt, die Mannschaft hat nicht nur sportlich ihr Potenzial.“
Das sollen die 26 Starterinnen und Starter mit Beginn der 40 Becken-Wettbewerbe ab Sonntag beweisen. Der Umzug von Nagasaki nach Fukuoka ist wie der Wechsel in ein Treibhaus: Außentemperaturen um 30 Grad, eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, wenig Wind, aber viele kräftige Regenschauer bergen beim Wechsel zwischen gekühlten Räumen und dem Aufenthalt im Freien gesundheitliche Risiken.
Doch die Feineinstellung ist erledigt, der Wettkampfrhythmus gefunden, „da herrscht gute Stimmung“, wie Teamsprecher Gerd Heydn feststellte. „Jetzt ist es Kopfarbeit“, so Beckmann. „Wir halten uns aufrechten Gangs in Japan auf und sind hierher gekommen, um etwas zu gewinnen.“ Dass Ralf Beckmann hintergründig sagt, etwas mehr als in Sydney (drei Bronzemedaillen) dürfe es schon sein, soll jedoch niemanden unter Druck setzen.
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