: vorurteile und zäune
Der Fall Hasenheide
Dass Afrikaner im kollektiven Bewusstsein der Neuköllner immer häufiger mit Drogenkriminalität assoziiert werden, ist nicht zuletzt dem Bezirksverband der CDU zu verdanken. Im vergangenen Juni äußerte eine Arbeitsgemeinschaft den Vorschlag, den Volkspark Hasenheide einzuzäunen und Eintritt zu erheben. Damit solle dem von Schwarzafrikanern betriebenen Handel mit Haschisch und Marihuana Einhalt geboten werden. Nach Angaben der zuständigen Polizeidirektion handelt es sich bei den meisten Kleindealern um Asylbewerber aus afrikanischen Ländern, die aus dem brandenburgischen Umland nach Neukölln kommen. Bei Kontrollen werde in den allermeisten Fällen keine Drogenmenge gefunden, die ein strafrechtliches Verfahren ermögliche. Unter dem polizeilichen Generalverdacht leiden aber auch viele andere dunkelhäutige Parkbesucher, die verstärkt kontrolliert werden. Vom „CDU-Zaun“ jedenfalls bleibt der Park dank der Ablehung durch SPD, Grüne und PDS vorläufig verschont.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen