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Protest mit der Kraft der Noten

■ Mit der Beethoven gegen Rechts: Öffentliche Orchesterprobe der SHMF-Orchesterakademie gegen Club 88

Mit einer öffentlichen Probe in Neumünster hat die Orchesterakademie des Schleswig Holstein-Musikfestivals gegen den Rechtsextremisten-Treff Club 88 protestiert. Unter der Leitung des Cellisten und Dirigenten Heinrich Schiff übten die 66 Musiker aus mehr als 20 Nationen die dritte Symphonie von Ludwig van Beethoven. Gegendemonstrationen aus der rechtsradikalen Szene gab es trotz Ankündigung nicht.

„Wir protestieren gegen den Club 88, wir protestieren gegen rechtsextreme Gewalt und wir tun das, als Musiker, in unserer Sprache, mit der Kraft der Noten“, sagte Schiff der dpa. Ludwig van Beethoven selbst sei ein Mann mit tiefem demokratischen Bewusstsein gewesen.

Ludwig van Beethoven hatte die Anfang 1804 vollendete Eroica zunächst Napoleon Bonaparte gewidmet, den er als überzeugten Republikaner sah. Nach der Kaiserkrönung des Franzosen im Dezember des gleichen Jahres zerriss der Komponist wütend das Titelblatt der Partitur und strich den Korsen aus der ursprünglichen „intitolata Bonaparte“.

Schleswig-Holsteins Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD) dankte den Musikern für ihr Engagement. In diesem Jahr probt das Orchester erstmals außerhalb des Salzauer Landeskulturzentrums. Die beiden Veranstaltungen – vor vier Wochen hatte das Orchester in einer Klinik in Neustadt (Kreis Ostholstein) gespielt – sollen Zeichen für das künstlerische Engagement der Musiker sein. taz/lno

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