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Unherzlicher Streit

■ CardioClinic kämpft weiter ums Überleben. Behörde setzt auf Zeit

Der Streit um die CardioClinic geht weiter: Die Gesundheitsbehörde hat sich gemächlich auf den Weg der Bürokratie begeben und lässt die Klinik am Eimsbüttler Moorkamp zappeln. Bei einem Gespräch in der Behörde sollten deren Vertreter noch einmal dezidiert darlegen, warum sie Widerspruch gegen die Entscheidung der Behörde eingelegt haben, nicht in den Krankenhausplan aufgenommen zu werden.

Nun werden erst einmal Protokolle erstellt, hin- und hergeschickt, dann wird es eine Sitzung des Ausschusses für Krankenhausplanung geben, in dem außer der Behörde auch die Kassen und die Hamburgische Krankenhausgesellschaft über den Widerspruch beraten. Gibt es dabei keine einvernehmliche Lösung, wird es eine zweite Sitzung geben. Und am Ende entscheidet die Behörde. Aber erst nach der Bürgerschaftswahl.

Die Klinikmitarbeiter suchen derweil politischen Beistand auf allen Ebenen und finden ihn unbedingt bei FDP und CDU, ein biss-chen auch bei den Regierungspartein SPD und GAL. Die Krankenkassen-Chefs haben sich inzwischen darauf geeinigt, bis Ende des Jahres weiter zu zahlen, es sei denn, das noch ausstehende Gerichtsurteil kommt früher. Axel Dilschmann, Chef der Innungskrankenkasse Hamburg, erinnerte gestern: „Ein Plädoyer für den Erhalt der CardioClinic ist immer auch ein Plädoyer für den Abbau von entsprechenden Kapazitäten im UKE, im Albertinenkrankenhaus oder im AK St. Georg.“

Aus ärztlicher Sicht forderte Klaus Wagner, Vorsitzender des Hartmannbundes, „nicht gegen die Interessen von Patienten eine qualitativ hoch stehende und im besten Sinne wirtschaftlich arbeitende Institution zu zerstören“. san

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