: korsikas zukunft
Pardon für Mörder?
Eine „Amnestie für die gefangenen Patrioten“ verstehe sich von selbst. So sieht es Korsikas Nationalistenorganisation „Corsica Nazione“, die in den vergangenen Jahren mit Paris verhandelt hat. Sie verlangt Amnestie für 43 inhaftierte „politische Gefangene“, darunter Mörder und Bombenleger, und auch für den bis heute flüchtigen mutmaßlichen Mörder von Präfekt Claude Erignac, Yvan Colonna. Einige französische Grüne, darunter Präsidentschaftskandidat Alain Lipietz, sehen das ähnlich. „Am Ende eines jeden Bürgerkrieges gibt es eine Amnestie“, sagte Lipietz Anfang August. Damit verglich er die 250.000-EinwohnerInnen-Insel, wo eine bewaffnete Minderheit seit mehr als drei Jahrzehnten die Mehrheit der Bevölkerung unter Druck setzt, mit der einstigen französischen Kolonie Algerien. Nach breiter Kritik zog Lipietz seinen Vorschlag zurück. DORA
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