: Endlich Apfelkuchen backen
■ Senatorin Hilde Adolf übergab der Kinder- und Jugendfarm Habenhausen ein neues Haus
Für die Kinder vom Farmkindergarten Habenhausen gab es bis jetzt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Bisher stellten sich die Jungen und Mädchen bei Regen und Sturm im Bauwagen „Paulchen“ oder in den Pony-Schuppen unter. Jetzt ist alles anders: Jetzt haben die Drei- bis Fünfjährigen einen eigenen Gruppenraum. Der ist Teil eines neuen Farmhauses der Kinder- und Jugendfarm Habenhausen. Eine „faszinierte“ Hilde Adolf hat gestern das neue Gebäude offiziell eröffnet.
Die Farm bietet Kindern aus dem Stadtteil ein großes unverbautes Naturgelände, wo sie Ziegen, Esel, Schweine und andere Tiere pflegen können, reiten oder einfach draußen sind. Und auf diesem Gelände gibt es seit drei Jahren auch einen Farmkindergarten.
Ob die Kleinen jetzt, wo die Großen für sie einen Gruppenraum im Farmhaus angemietet haben, weniger draußen herumtoben werden als bisher? Das glauben Astrid Ziemann und Elke Meier vom Kindergartenvorstand kein bisschen. „Das Konzept soll sich nicht ändern. Die Kinder bleiben möglichst draußen.“
Warum dann überhaupt einen Raum, wenn das Konzept doch ohne feste vier Wände auskommen will? Das hat mit der Behörde zu tun. Die verlangt für diesen Kindergarten nämlich das gleiche wie für jeden anderen Kindergarten: einen Gruppenraum und genügend sanitäre Einrichtungen. Das sind die Bedingungen für eine Betriebsgenehmigung. Die war beim Farmkindergarten bisher nur vorläufig erteilt worden. Jetzt sollte es damit aber keine Schwierigkeiten mehr geben. Über ein paar mehr Klos ist auch niemand böse: Bisher hatten die Kids auf dem ganzen Gelände gerade mal eine Toilette zur Verfügung.
Außerdem hat der Kindergarten mit der Raumanmietung nicht nur eine Auflage erfüllt. Elke Meier sieht schon all die neuen Möglichkeiten: So wollen die Erzieherinnen mit den Kindern gerne Musik machen.
Eine frühere Anfrage bei der Musikhochschule scheiterte daran, dass die Musiker „mit ihren Instrumenten ja schon manchmal etwas pingelig sind“, so Meier, „und nicht draußen damit musizieren wollen.“ Außerdem sei die Akustik unter freiem Himmel nicht besonders geeignet. „Aber singen kann man draußen prima,“ findet Erzieherin Meier.
Daneben stellen sich die Kindergartenverantwortlichen vor, dass in dem Raum auch „meditative Dinge“ in kleineren Gruppen stattfinden könnten. „Und wenn im Herbst das Obst reif wird, können wir die Küche zum Apfelkuchenbacken mitbenutzen“ sagt Astrid Ziemann und freut sich.
Ulrike Bendrat
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen