: Der Kreis
Iran/Italien 2000, Regie: Jafar Panahi; mit Maryam Parvin Almani, Nagress Mamizadeh u.a.; 90 Min.
In Venedig und auf anderen Filmfestivals gefeiert, in der Heimat verboten: Jafar Panahis beeindruckendes Drama über das Leben der Frauen im Iran. „Der Kreis“ beginnt und schließt mit dem Bild einer durch eine Tür sprechenden Frau. Panahi, der den Zensurbehörden das Drehbuch nicht vorlegte, folgt dem Weg von acht Frauen in Teheran, die vergeblich versuchen, Verfolgung und Schikanen zu entkommen. Frauen im Iran haben nichts falsch gemacht, außer das falsche Geschlecht zu haben. Sie werden von Polizei, Regierungsvertretern oder auch ganz durchschnittlichen Männern wie der letzte Dreck behandelt. Da irrt die unverheiratete schwangere Pari auf der Suche nach einer Ärztin durch die Kliniken, der Vater des Kindes wurde hingerichtet.
Sie trifft auf Elham, die aber nicht wagt, der Verzweifelten mit einer Abtreibung zu helfen, aus Angst, ihr pakistanischer Mann würde durch diesen Gesetzesverstoß etwas über ihre Vergan-genheit im Gefängnis erfahren. Arezou befindet sich auf Hafturlaub und will untertauchen, prostituiert sich, damit die junge Nargess den Bus in die heimische Provinz bezahlen kann; Solmaz gebärt eine Tochter und muss dafür mit Scheidung rechnen; Monire erfährt nach einer langen Haftstrafe, dass ihr Mann eine andere Frau geheiratet hat ... Nur eine Prostituierte zeigt am Ende so etwas wie Widerstand, wenn sie auf dem Weg zum Gefängnis in aller Öffentlichkeit eine Zigarette raucht - selbstverständlich für Frauen verboten - und dabei einen kurzen Moment so etwas wie Freiheit empfindet ...
Blow Up (OmU), Broadway (OmU), Filmtheater am Friedrichshain (OmU), Neues Off (OmU)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen