Autofreier Tag: Pedal-Party
■ Autofrei war's Samstag jedenfalls nicht
Und? Haben Sie was gemerkt? Am Samstag? Es war doch autofreier Tag. Konnte man vor lauter Autos auf den Straßen aber kaum merken. Zwar ließ halb Europa diesmal die Blechkisten in der Einfahrt stehen, nur in Bremen klappte das nicht, mussten doch alle ausgerechnet mit dem Auto zum fröhlichen Shoppen.
Ein bisschen autofreier Protest kam nur vom Goetheplatz. Dahin hatten sich Fahrradclub (ADFC) und der BUND samt Symphatisanten mit einem bunten Programm zurückgezogen. Nachdem Bremens Politnix zum zweiten Mal keine Vollsperrung der Innenstadt wollten.
Im letzten Jahr hatte sich die CDU noch auf die Expo berufen. Man könne doch nicht die ganzen vielen Touristen (die dann doch nie kamen) mit Autosperren abschrecken. Jetzt muss-ten die Baustellen dafür herhalten: Wenn schon halb Bremen nur noch für Bulldozer zugänglich ist, sollten nicht noch weitere Straßen dem Autovolk versperrt bleiben. Halbsperrung also nur wegen Bauarbeiten. Nicht wegen Autofreiheit.
So war nicht viel zu erwarten an Bremens auto(freiem) Tag. Nicht mehr als buntes Theater mit Forderungen Richtung Umweltsenatorin und kaum mehr als 300 TeilnehmerInnen auf dem Goetheplatz. Schließlich regnete es, schließlich gab es massig Konkurrenz vom Buddel-Monster und Demo.
Im nächsten Jahr soll das anders werden, versprechen BUND und ADFC jetzt – trotz voraussichtlichem CDU-Widerstand. Also Vollsperrung. Sonst „bleibt Bremen klimapolitisch ein Dorf mit Autobahn“, hieß es. Jawoll. pipe
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