Ehrung für Elser: Um Minuten verpasst
■ Eine Bremer Aktion will Hitler-Attentäter auf Briefmarke verewigen
Am 9. April 1945 wurde er zusammen mit Widerständlern wie Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnany im Konzentrationslager Dachau hingerichtet: Georg Elser, einer der wenigen, die den Tyrannenmord versuchten. Am 8. November 1939 hatte Elser im Münchner Bürgerbräukeller eine Bombe gelegt. Doch der Sprengkörper verpasste Adolf Hitler um 13 Minuten. Der Führer überlebte, acht Menschen kamen um. Jetzt will eine Bremer Initiative Elser ehren: mit einer Briefmarke, die im Januar 2003 an den 100. Geburtstag des Hitler-Attentäters, der von Beruf Schreiner war, erinnern soll.
„Elser ist der Beweis dafür, dass auch einfache Leute etwas unternehmen können“, sagt Bernd M. Krause von der Bremer Georg-Elser-Initiative. Jeweils 10.000 Broschüren und Folder sollen bundesweit verteilt werden. Interessierte sollen Postkarten und E-Mails an den Berliner „Beirat zur Auswahl von Themen für die Ausgabe von Sonderpostwertzeichen“ schicken, um die Wahl der Briefmarke zu beeinflussen. Pro Jahr gehen dort 1.500 Vorschläge für neue Briefmarken ein. Vor Jahren sagte der zuständige Ex-Finanzminister Theo Waigel (CSU) schon zu, dass Elser berücksichtigt werden soll. Gleich wie die Briefmarken-Aktion verläuft: Schon bald soll es in der Bremer Vahr eine Georg-Elser-Straße geben. ksc
Infos: Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Osterdeich 6, 28203, www.georg-elser.de
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen