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„Shelter Now“ in Kabul vor Gericht

KABUL ap ■ Inmitten wachsender Spannungen in Afghanistan ist gestern in der Hauptstadt Kabul der Prozess gegen die acht inhaftierten „Shelter Now“-Mitarbeiter fortgesetzt worden. Zum ersten Mal wurden die wegen christlicher Missionierung Angeklagten vor Gericht von zwei Anwälten verteidigt. Zunächst traten nur sieben der acht Männer und Frauen persönlich vor den Obersten Richter Nur Mohammed Sakib. Eine Deutsche ließ sich entschuldigen und erklären, sie sei krank. Das Gericht hielt ihre Anwesenheit jedoch für notwendig. Die Deutsche wurde aus ihrem Gefängnis geholt und trat schließlich doch vor den Richter. Dieser versicherte, alle Angeklagten würden fair behandelt. Sakib sagte weiter, die Bedrohung durch einen möglichen US-Angriff werde den Prozess nicht beeinträchtigen. Die Australierin Samantha Thomas, deren Schwester Diana zu den Angeklagten zählt, forderte gestern von der US-Regierung einen Aufschub des Militärschlages gegen Afghanistan, bis alle „Shelter Now“-Mitarbeiter frei sind. Über das Schicksal der gefangenen afghanischen Mitarbeiter von „Shelter Now“ ist nichts bekannt.

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